Dienstag, 5. April 2011

Gedicht: Ausgeburt der Hölle - für mein Kind


Man nennt es Zuckerbrot und Peitsche
Ich nenne es „die Ausgeburt der  Hölle“
Wer ist der gefährlichste Lügner?
Derjenige, der seinen eigenen Lügen glaubt…. spätestens beim 3. Mal!

Eine Ehe kennt Höhen und Tiefen,
Krisen kann man überwinden,
es hatte keinen Namen und war deshalb für mich nicht greifbar.
Fachleute nennen es emotionale und psychische Gewalt,
gelernte Hilflosigkeit
ich nenne es die schlimmste Ausgeburt der Hölle,
ein Mensch, der seinen Weg mit seelischen Leichen pflastert,
und immer neue Opfer findet.

Mein Schicksal war es, diesem Mann zu begegnen,
der die Seele meines Kindes getötet hat,
der ihn dazu trieb, sich zu zerstören,
und ich habe es nicht verhindert,
ich habe vieles nicht erkannt,
zu gut war sein Schauspiel,
zu überzeugend seine Lügen,
zu perfekt sein Timing,
zu stark, meine Angst und Hilflosigkeit,
gefangen in einem Netz voller Schmerzen,
habe ich den Schmerz meines Kindes nicht gespürt,
seine stummen Schreie nicht gehört,
sein Aufbegehren nicht verstanden.

Meine Schuld ist mein Unwissen,
meine fehlende Kraft,
meine gelernte Hilflosigkeit,
ich trage diese Wunde, diese Bürde,
ein Leben lang in mir weiter….
Und werde es nie ungeschehen machen können…

Ich kann ihm nur helfen,
indem ich ihm die größten Steine aus dem Weg räume,
ich kann ihn begleiten, wenn er mich lässt,
doch gehen muss er diesen Weg alleine….
Dieser Schmerz wird niemals gehen!

Deshalb schreibe ich diese Zeilen,
Frauen und Kinder,
erkenne die Gewalt,
die leise eure Seelen zerstört,
Zuckerbrot und Peitsche,
eure Wahrnehmung die nie stimmt,
eure Entscheidung immer falsch,
eure Gefühle fehlerhaft,
systematisch und pervers,
abgeschottet von den alten Freunden,
alleine in eurer kleinen Hölle,
Gewalt ist viel, viel mehr als Schlagen,
Steht auf und geht,
die Frauenhäuser öffnen euch die Türen,
„das müsst ihr nicht aushalten,
das könntet ihr nicht aushalten“
diese Sätze haben auch mich befreit,
lass es euer Spruch werden
und verlasse  ihn,
verlasse die Ausgeburt der Hölle,
seelische Grausamkeit kennt viele Gesichter,
hoffe nicht auf Brustkrebs,
damit er euch nicht wieder an grabscht,
wünscht euch keinen Tumor im Kopf,
damit es ein Ende findet!
GEHT ENDLICH WEG UND SCHÜTZT EURE KINDER
UND EUCH SELBST!!!!!

Ihr könnt es wieder lernen,
Gefühle zu spüren,
ein wenig Glück,
Vertrauen zu haben,
andere nah an euch  ranzulassen,
eine neue Freundin finden,
es geht, mit Hilfe,
von guten Menschen,
von ehrlichen Menschen,
von Menschen, die euch Zeit geben,
von Menschen, die es gelernt haben zu helfen,
von Menschen, die gerne eure Freundin sein wollen.

Die Löcher, in die ihr ständig reinfallt werden weniger werden,
eines Tages vielleicht ganz verschwunden sein,
bis dahin, baut euch euer Schneckenhaus,
mache es warm und gemütlich,
zieht euch darin zurück, so oft ihr es braucht,
nur lasst euch immer eine Öffnung,
zum Atmen, zum rauskommen,
und ein Fenster, damit die Sonne wieder scheinen kann.


1 Kommentar:

  1. Danke für das schöne Gedicht. Danke für die Erinnerungen und den Blog überhaupt!
    Ich bin gerade dabei einen Tyrannen zu verlassen, unseren Sohn von seinem Einfluss zu schützen, und ihm nicht mehr erlauben mich mit dem Kind zu erpressen.
    Ich lese abends vor dem Einschlafen dein Blog wie eine Bibel, und das hilft mir enorm!
    Wünsche Dir und deinen Kindern alles Gute!

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