Freitag, 24. November 2017

Habe eine neue Initiative gefunden: www.aus-weg.de

Liebe Leserinnen,
ich habe heute im ARD-Video die Initiative www.aus-weg.de gefunden. Ich finde die Geschichten sehr Mut-machend und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es war  meine Würde wieder zu finden. Auch in meiner noch laufenden Traumatherapie spüre ich, dass es für mich immer noch nicht selbstverständlich ist, meine eigenen Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen und diese zu wahren. Aber, ich arbeite dran :-)

Viele Grüße
Lisa

Montag, 6. November 2017

me-too gibt es auch in der Ehe

Liebe Leserinnen,

als ich die Geschichten von Weinstein hörte, da kam mir der Gedanke, dass es in meiner Ehe auch passiert ist. Erniedrigende sexuelle Vorschläge, Busen grapschen, mich einem Automonteur anbieten ("Willst du sie auch mal haben?") und später behaupten, ich hätte den Spaß nicht verstanden (der Automonteur hätte das wohl verstanden, angeblich...).

Es tut mir sehr Leid für alle Frauen, die dieses in Partnerschaft oder in Arbeitssituationen erleben mussten. Dass es so viele Männer zu betreffen scheint, zeigt mir, wie tief verwurzelt dieser Irrglaube ist, dass sie sich das erlauben können....Und wenn ich dann Frauen auf extremen High Heels sehe, dann frage ich mich, ob wir uns das wirklich antun wollen, unsere Füße zerstören .... warum sehen viele männliche Moderatoren sehr entspannt aus in ihren bequemen Klamotten auf Turnschuhen, und viele weibliche (Mit-)Moderatorinnen stöckeln auf High Heels herum, in knapper Bekleidung und können sich kaum bewegen? Können wir nicht auch bequem bekleidet auf Sneakers unseren Job tun? Es tut mir Leid, wenn das jetzt etwas politisch geworden ist.... es sind meine Gedanken die ich zurzeit habe.....

Es grüßt die Lisa

Samstag, 4. November 2017

Kinder und Erfahrungen nach der Trennung

Meine Traumatherapie hat zu neuen Gesprächen mit meinen Kindern geführt. Sie berichten von weiteren Grausamkeiten, perversen Spielchen, zum Teil verdrängten Erinnerungen die hochkommen.... oder die sie mir nie vorher erzählen wollten.... passiert nach unserer Trennung... bei den Besuchskontakten....

Von der Würgeschlange, womit meine Tochter alleine gelassen wurde....die sich um ihren Hals schlängelte... sie war maximal 8 Jahre alt.... vom an-den-Haaren-hochgezogen werden, weil man sich hinter der Couch versteckt hat, weil man nicht schlafen konnte.... vom Einsperren im Keller und nicht nur schrecklich Angst hatte, weil die Schlange auch dort wohnte, sondern auch keine Toilette hatte....

Bitte, SCHÜTZT EURE KINDER, falls ihr irgendwas wieder erkannt habt....

Eure hetroffene Lisa

Montag, 11. September 2017

Doch noch Traumatherapie.....

Liebe Leserinnen und Leser,
obwohl ich dachte, ich hätte "es geschafft" und ich bräuchte keine Therapie mehr, musste ich feststellen, dass ich jetzt - fast 12 Jahre nach der Trennung - meine Schatten noch nicht wirklich losgeworden bin. Irgendwie fühlt sich das wie "Schwäche" an, bisschen wie "doch noch verloren zu haben", obwohl ich weiß, dass das Quatsch ist.... Wie habe ich gemerkt, dass da doch noch einiges "aufzuräumen" ist? Ich versuche es mal zu beschreiben.....

Mein trauriger Sohn, der jetzt nicht mehr traurig ist, sondern sehr stark und wie ich glaube, mit sehr viel mehr Selbst-WERT-Gefühl, hat es mir vorgemacht. Wir hatten im letzten Winter viele lange Gespräche über alles was passiert ist und mit welchen Auswirkungen er zu kämpfen hatte: Angstattacken, Panikzustände, das Haus nicht verlassen können, nicht im ÖPV unterwegs sein können, wegzurennen aus Restaurants oder Supermärkten, Vorlesungen nie zu erreichen oder diese in Panik zu verlassen, nächtliche Albträume, extremes Zähne knirschen (3 Backenzähne zerbrochen), nur so als Beispiele... und er hat eine EMDR-Therapie gemacht (eine Therapieform die sehr wirksam sein soll* bei posttraumatischen Belastungsstörungen). Seitdem er diese Therapie genacht hat, hat er sein Leben wirklich in die Hand genommen, er hat das erste Semester komplett geschafft und schon alles für das nächste Semester angemeldet. Er nimmt KEINE Medikamente mehr (ich bin so stolz und glücklich) und plant sein Leben, auch für die weitere Zukunft!
Ich merkte jedoch, dass ich meine tiefe Traurigkeit noch nicht überwunden hatte. Schlimmer noch, ich bekam einen furchtbaren Flashback, in einer eigentlich harmlosen Situation: meine Tochter wollte mir helfen, und hatte meine feine Wäsche in den Trockner gesteckt (ich hatte einen Tag vorher erklärt, dass Wäsche nicht zu lange in der Waschmaschine bleiben sollte, weil die sonst anfängt zu stinken), ich hänge die feine Wäsche immer auf. Ich wurde sofort zurückversetzt in die letzte Phase meiner damaligen Ehe: die Tochter von Wudo hat mit voller Absicht ein neues Teil in den Trockner gesteckt (ich hatte es eine Stunde vorher genau erklärt, dass es NICHT in den Trockner durfte) , und es war eingelaufen und völlig zerstört, sprich untragbar. Damals war ich verzweifelt, und die ganzen Panikgefühle, die Verzweiflung, ja, v.a. die hilflose Wut.... alles war plötzlich da und ich bin total laut geworden, habe gegen die Wäschekörbe getreten und gezetert.... meine Tochter hat sich im Zimmer eingeschlossen, weil sie schwer gefühlsmäßig verletzt war. Danach wollte ich mich am liebsten wieder unter der Bettdecke verstecken, klein im Dunkeln und heulen - so wie ich es in den ersten Monaten nach der Trennung mehrmals täglich getan hatte .... da meine Tochter eine gewisse Sturheit hat, reagierte sie nicht auf mein Klopfen (ich wollte mich entschuldigen und alles erklären), daraufhin habe ich einen Zettel mit der Botschaft "ich hatte einen furchtbaren Flashback, es tut mir Leid" unter der Tür durch geschoben... da machte sie auf und wie haben zusammen geweint (ich habe eine sehr besondere, tapfere Tochter).
Erst da wurde mir bewusst, dass ich doch noch nicht fertig war mit meiner Verarbeitung .... es folgten weitere, leichtere Flashbacks, Albträume und "im-falschen-Film-Gefühle" (Psychologen nennen das glaube ich "dissoziativ". Ich habe dann meinen ganzen Mut zusammengenommen und mich auch für eine Therapie angemeldet. Zunächst wurden viele Diagnostikbögen  ausgefüllt, viele Gespräche geführt. Es zeigte sich, dass ich doch sehr viel Traurigkeit fühlte und mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen hatte. Insgesamt kam auch bei mir eine Posttraumatische Belastungsstörung als Fazit dabei raus. Im Nachhinein denke ich, dass das viele Arbeiten, immer zu viel zu tun zu haben um es zu schaffen, mich erst um die Kinder oder die Probleme meines neuen Partners zu kümmern, im Endeffekt nur ein Weglaufen war, vielleicht auch eine (vorübergehende und zunächst sinnvolle) Überlebensstrategie? Viellecht gönnte ich mir auch erst meine Therapie, nachdem es meinem ehemalig traurigen Sohn besser ging? Viellecht bin ich jetzt erst stark genug um mir "das anzutun?" Um so eine Therapie bewältigen zu können? Ich habe einige Monate und viele Sitzungen gebraucht, um Vertrauen zu meiner Therapeutin zu fassen, um Stärke zu gewinnen, bis ich mich jetzt so stark fühle, sogar schon etwas Ungeduld verspüre, um endlich mit dem traumatischten Teil meines Lebens aufzuräumen, dem ins Auge zu sehen und "mein Schwert zu schwingen"... Ich sehe mich da irgendwie mit einer Ritterrüstung auf einem Berggipfel stehen ... Wir werden sehen.... Ich werde wahrscheinlich nach meinen ersten Erfahrungen darüber berichten.... Drückt mir bitte die Daumen :-)

Eure Lisa



*"soll", weil ich hier keine Meinung über diese Therapieform abgeben möchte, über Internet-recherche findet man schnell Informationen, und die EMDR-Therapie wird m.W. von den Krankenkassen übernommen, auch diese Aussage ohne Wertung oder Gewähr

Sonntag, 14. Dezember 2014

Sehnsucht nach Familie, Gemeinsamkeit und Freude

Liebe LeserInnen
Mir ist nochmal bewusst geworden, wie tief in mir die Sehnsucht nach Familie steckt... und wie sehr er das ausgenutzt hat um mir eine heile Familie vorzuspielen. Damit hatte er mich völlig um den Finger gewickelt und in den 7. Himmel gehoben....
Die Frage bleibt, woher die tief verwurzelte Sehnsucht kommt? Ich habe mir immer eine lustige Familie gewünscht, wo alle gemeinsam Spiele spielen und endlose Tischgespräche oder Gitarren-Kamin-Abende die Regel sind.
Ich erinnere mich an seltene lustige Abende, seltene Gitarrenmusik. Es musste alles geregelt sein, es herrschte viel Strenge bei uns. Bildung und Kirche waren wichtig. Die unregelmäßigen Arbeitszeiten meines Vaters machten es noch unübersichtlicher. Er war als Pilot oft länger weg. Der einzig konstante Faktor war das Boot. Wir verbrachten viele Ferien und Wochenenden auf dem Boot. Wir gehörten zu einem Wassersportverein, der eine eigene Insel hatte. Viele Kinder und viel Spaß und wenig Regeln und keine Kirche... Das war schön. Der Geruch vom Innenraum des Bootes finde ich in unserem Wohnmobil wieder, da geht es mir immer gut, sobald ich drin sitze. Witzig :-))

Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit,
Lisa

Samstag, 11. Oktober 2014

Liebe LeserInnen,

hier noch ein Beispiel, wie solche Menschen funktionieren:

Nach der Trennung musste das Haus verkauft werden. Er hatte sich einige Monate ruhig verhalten und die eigene Deckung ließ nach. Ein großer Fehler. Es war finanziell alles genau durchgerechnet und die neue Existenz wurde geplant, mit dem verabredeten Erlös des Hausverkaufs. Alles verlief ruhig und friedlich, der erwartete Boykott beim Verkauf blieb aus und alle Unterschriften beim Notar termingerecht und kommentarlos eingehalten. Beim nächsten Treffen, um die letzten Papiere zu regeln, sagte er unerwartet: "Ach ja, der Notar hat angerufen. Bei der Berechnung ist ein Fehler gemacht worden, ich bekomme noch 10.000€ von dir!". Ein Riesenschreck, die zunächst lähmte, große Panik kroch hoch, wie soll das gehen, das Geld ist doch schon längst verplant und wird auch dringend gebraucht, viel was er ja sowieso nicht..... "Dann rufe ich dort an und will erstmal die Rechnung sehen, das kann gar nicht sein", kam meine piepsige Reaktion. Das Adrenalin schoss durch meinen Körper.... Alles Reaktionen die sichtbar waren und dann das Schlimmste: Ein dreckiges Lachen ertönte und er sagte lapidar: "Stimmt nicht, konnte es mal versuchen oder?" und das dreckige Lachen tönte weiter. Ich war so WÜÜÜÜÜÜÜÜÜTEND, auf ihn, auf mich...... die schlimmsten Schimpfwörter hallten durch meinen Kopf und ich lief davon......

Im Nachhinein fragt man sich, hat er das im Vorfeld geplant oder war das spontan? Es klang so überzeugend und ehrlich.... Soviel zum Thema Mach-Gewalt-Mnipulator-Mensch!

Gruß Lisa
Liebe LeserInnen,
mir sind noch einige Gedanken gekommen, die ich gerne teilen möchte.

Als meine Schwester und ich wieder Kontakt hatten, haben wir ab und zu telefoniert mit Skype. Ich wunderte mich, dass ihr Mann (es war kurz vor der Trennung), mich nicht grüßte und nur im Hintergrund am Mosern war. Meine Schwester erklärte ihm dann mit angstrengter Stimme, dass wir diese Zeit verabredet hätten, er blieb aber sehr negativ und sie angespannt.... Es ist eine Methode, wie diese Männer ihre Frauen klein machen und halten, die Isolierung von wichtigen Kontakten.
Er hat zwar immer behauptet, dass er versucht hätte auf meine Schwester einzuwirken, aber das Gegenteil war der Fall. Er sagte zwar nichts dagegen, nein, er moserte lieber im Hintergrund, machte Krach und zeigte durch seine Körperhaltung und Mimik eine große Ablehnung und Unzufriedenheit. Meiner Schwester musste klar gewesen sein, was nach unserem Telefonat folgen würde. Da gibt es ja viele Mittel vom Ignorieren, bis Beschimpfen, natürlich auch vor den Kindern, und immer wieder zu erzählen, welch schlechte Mutter sie  wäre und wie schlecht die Kinder versorgt seien.... wieder ein Grund für ihn noch ein Bier zu trinken....

Gruß Lisa