Dienstag, 6. Dezember 2011

Da kam die ganze Trauer wieder hoch bei meiner Tochter

Vor Kurzem mussten wir unseren 13 Jahre alten Hund einschläfern lassen. Er war plötzlich krank, es ging innerhalb von 12 Stunden. Da ist meine Tochter komplett zusammengebrochen. Alle Trauer kam wieder hoch, v.a. dass ihr Vater keinen Kontakt zu ihr möchte und von unserem ersten Hund, den wir vor 5 Jahren erlösen mussten.
Sie wurde morgens wach und weinte, konnte teilweise nicht zur Schule gehen. Alles Leid der Welt belastete sie, und sie sagte oft "in so einer Welt mit Krieg will ich nicht leben." Ich habe sie nicht alleine gelassen, sondern mit auf die Arbeit genommen. Ich hatte echt Angst um sie. Dann erzählte sie mir, dass eine Freundin von ihr sich ritzt. Ich habe daraufhin sie gefragt, ob sie das auch machen würde. Sie zeigte mit ihren Arm. Es waren erste zaghafte Ritzversuche zu sehen. Ich fragte sie, wie das für sie war. Sie meinte, danach wäre es ihr besser gegangen. Ich habe erstmal nicht viel gesagt. Mir wurde klar, dass ich ihr alleine nicht helfen konnte. Zum Glück war ihre frühere Therapeutin bereit, sie als Notfall aufzunehmen. Diagnose: Depressive Phase. (Ich atme gerade erstmal tief durch)
Ich denke, wir sind früh dabei. Ich bin dankbar, dass sie mir so viel Vertrauen schenkt und mir vieles erzählt. Wir müssen jetzt abwarten, wie es weiter geht. Sie geht wieder zur Schule und macht einen ruhigeren Eindruck. Sie hat mir gesagt, dass sie beschlossen hätte sich nicht mehr zu ritzen. Ich habe geantwortet, dass ich das eine kluge Entscheidung finde.
Für sie war es glaube wichtig, mir klar zu machen, dass es ihr echt schlecht geht und das sie echt Hilfe braucht....
Liebe Grüße
Eure Lisa