Donnerstag, 29. September 2011

Streit aushalten mit dem Partner

Gestern Morgen hatte ich einen Streit mit meinem Partner. Es ging um meinen jüngsten. Er hat einen Zettel an der Tür, mit allen Afgaben die er morgens zu erledigen hat (ADHS). Klappt recht gut. Gestern habe ich ihn gerufen, weil ich ihm etwas zeigen wollte für die Schule. Danach habe ich gesagt, sollte er mitkommen zum Frühstück. Dann tauchte mein Partner auf. Natürlich war oben noch das Licht an, Radio an etc., ich hatte ihn ja aus allem raus geholt. Er war sauer und meinte zu meinem Jüngsten, er hätte ja alles vergessen und stiefelte nach oben, um alles zu erledigen... als er wieder unten war, habe ich ihm gesagt, dass ich den Jüngsten aus seinem Zimmer geholt hatte um was zu zeigen, und dass er danach von mir die Anweisung bekommen hatte direkt zum Frühstück zu kommen. Mein Partner meinte, das spiele keine Rolle, er hätte ja den Zettel mit unseren drei Unterschriften und er hätte erst das Zimmer machen sollen. Als ich meinte, dass er es völlig richtig gemacht hätte, weil ich ihn zum Frühstück geschickt hatte, sagte mein Partner, ich hätte den Zettel ja  UNTERSCHRIEBEN!
Anstatt, wie früher in Panik zu geraten, oder zu weinen o.ä. habe ich ihm gesagt,, dann würde ich meine Unterschrift wieder streichen. Er: dann würde er den Zettel ganz zerreißen. Ich: Wir sind hier nicht in einer Kaserne. Er: das spiele keine Rolle.
Danach musste er zur Arbeit und ich auch. Wir waren nicht laut und haben uns auch nicht angeschrien, aber ich war echt total auf sauer auf ihn. Ich habe den ganzen Tag keine SMS geschrieben, auch nicht ständig geguckt (mit Bauchunruhe) ob er vielleicht geschrieben hat. Das war früher anders. Ich finde seine "Kontrollanfälle" einfach völlig fehl am Platz.
Und was passierte, er hat mich abends zu einem schönen Essen eingeladen, wollte es wieder gutmachen :-)))

Zwischendurch habe ich noch so philosofiert, was wäre, wenn er mich irgendwann betrügen würde.... mein erster Gedanke: dann hätte er einen dicken Fehler gemacht, den er dann auszubügeln hätte, lach. Gefiel mir gut, dieser Gedanke. (Nicht der Betrug, aber meine Reaktion darauf.)

Ich glaube, es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich ohne Bauchunruhe einen Streit so überstanden habe, ohne Panik, ohne Bauchdrücken, ohne das Gefühl etwas wieder gutmachen zu müssen!
Eure Lisa

Mittwoch, 28. September 2011

Es gibt mich noch

Hallo Liebe Leserinnen,
Ja, es gibt mich noch. Es ist eine sehr turbulente Zeit und ich versuche fast täglich kein Opfer von irgendwas zu sein. Das kann eine Situation mit den Kindern sein, mit meinem Partner, im Berufsleben, im Supermarkt. Ich denke zwar nicht dauernd, "ich Opfer", aber ich versuche Situationen anders zu begegnen.
Wenn ich merke, dass etwas mir nicht gut tut, oder ich Angst habe, dass jemand sauer auf mich ist, prüfe ich, ob aus meiner Sicht ein Anlass dazu besteht. Wenn dies nicht der Fall ist, brauche ich mich nicht klein fühlen, nicht die Schuldige zu sein, oder die Verantwortliche.
Es macht mich täglich ein bisschen stärker und freier!
Es ist ein gutes Gefühl, einfach immer zu denken, wie kann ich diese Situation anders sehen, anders beurteilen. Auf die Idee, wäre ich früher nie gekommen, zu überlegen ob der andere einen Anlass hat, sauer auf mich zu sein. Zu überlegen, ob ich mich entschuldigen muss. 
Tief im Inneren lerne ich, dass ich es Wert bin einen Platz, ein Stück Raum, auf dieser Erde einnehmen zu dürfen..... ein langer spannender Weg!
Eure Lisa