Mittwoch, 30. März 2011

Wie aus einer Tasse Kaffee ein Machtmittel wird

Erst lange nach der Trennung habe ich verstanden, was sich da immer abgespielt hat..... Wir hatten eine schöne Kaffeemaschine, jede Tasse einzeln gemacht. Wenn ich Lust auf einen Kaffee hatte, fragte ich ihn natürlich auch. Er sagte "Nein". Also holte ich mir meinen Kaffee und setzte mich. Kaum nahm ich den ersten Schluck, da kam schon seine Frage: "Und wo ist mein Kaffee?". Auf meine Antwort, er wollte doch keinen, kam mit sehr viel Überzeugung, dass er "ja" gesagt hätte. Passiert sowas nur einmal, ist das Zufall. Passiert das systematisch, und auch in der umgekehrten Situation, dann ist das psychische Gewalt (was ich bis dahin noch nicht wusste). Zum Schluss fragte ich gar nicht mehr, ich brachte ihm immer eine Tasse, die er selten trank. Erst Monate nach der Trennung ist mir klar geworden, es wäre egal gewesen, was ich gemacht hätte, es wäre immer falsch gewesen.... es ging nicht um die Sache, sondern um das Machtmittel. Sogar meine jüngsten Kinder konnten sich an solche Vorfälle erinnern und dabei waren die erst im Kindergartenalter, als es geschah. Ich sollte z.B. "für Elise" auf dem Klavier spielen und als ich das tat, kam der Kommentar, er hätte doch den "Wilden Reiter" gesagt....aber mit jedem "Verweis" schrumpfte mein Selbstwertgefühl..... meine Unsicherheit stieg..... und ich traute mir nichts mehr zu.... weil die Strafe heftig war..... auch da gab es viele Möglichkeiten

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