Freitag, 24. Juni 2011

Kinder und Kaffee morgens um 6 Uhr

Vor Kurzem ist mir wieder etwas eingefallen, was die Kinder betraf. Ich habe da viele schwarze Gedächtnislücken, d.h. ich weiß über einen längeren Zeitraum kaum noch, wie das Zusammenleben mit den Kindern war. Ich habe viele Erinnerungen an meine großen Kinder, VOR der Wudo-Zeit und auch nach der Wudo-Zeit.
Wudo hatte irgendwann bestimmt, dass die Kinder (damals 10-12 Jahre) uns abwechselnd um 6 Uhr Kaffee ans Bett bringen sollten und den Tisch decken. Wir haben dann auch alle gefrühstückt. Da gab es kein liebevolles wach machen morgens, wie ich es jetzt schon seit Jahren mit den beiden jüngsten mache. Die Kinder mussten staubsaugen, wischen etc. Wenn er dabei denn auch fleißig gewesen wäre.... aber er führte nur Regie. So auch mit dem Rasen mähen. Das musste mein trauriges Kind immer machen.... und wurde dabei noch ständig niedergemacht: "Aus dir wird wieso nichts, wirst später unter der Brücke schlafen!" etc. Auch dieses habe ich größtenteils erst nach der Trennung erfahren. Sobald ich nach Hause kam, zügelte er sich oder erzählte mir nur, wie schrecklich das Kind sich benommen hatte... und nichts von seinen eigenen bösen Sprüchen.
Das macht mich schon sehr traurig.
Eure Lisa

4 Kommentare:

  1. Liebe Lisa,

    komme später noch einmal vorbei und lese mir Deine Zeilen ALLE durch. Wollt nur schnell schreiben, dass Deine Nachrichten angekommen sind.

    Ich hoffe Dir geht es gut, aber das werde ich sicher alles hier lesen;-)

    GLG Ines

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  2. So, nun bin ich mit meiner ganzen Aufmerksamkeit bei Dir liebe Lisa.

    Der Beitrag eben hat mich sehr erschreckt. Denn man ließt in Deinen Zeilen immer viel Liebe heraus.

    War Wudo so mächtig (Thema Kaffee so früh morgens ans Bett, Frühstück herrichten), dass Du damals nicht eingreifen konntest?

    Solche Gedächtnislücken wie Du sie beschreibst sind typisch, wenn bestimmte Situationen so schrecklich waren, dass man sie (damit man sie überhaupt verkraften kann) ausblendet.

    Ich möchte mir garnicht vorstellen, wie sehr ihr alle gelitten habt.

    Lass Dich ganz lieb drücken Ines

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  3. Der Kopf neigt dazu, manche Dinge der Realität auszublenden, damit das, was ist, dem ähnlicher wird, was man gerne hätte.

    Na ja, ungeschehen machen kannst du es nicht, nur dafür sorgen, dass das "Jetzt" besser ist.

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  4. liebe Diandra,

    Da hast du recht. Ich habe v.a. Panikgefühle und Ausweglosigkeit in Erinnerung. Jetzt genieße ich jeden Tag meine Freiheit :-))

    Schönen Abend!
    Lisa

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