Donnerstag, 5. Mai 2011

Kontakt zum Vater-erste Schritte getan

Ich habe heute wegen des Wunsches meiner Tochter Kontakt zu ihrem Vater aufzunehmen, erste Telefonate geführt. Ich werde diesen Kontakt, falls er zustande kommt, mit fachlicher Unterstützung planen und durchführen. Vor einigen Tagen habe ich mir überlegt, warum ich davon ausgehe, dass ich vor dieser Situation Angst haben müsste. Ich habe keinen Grund gefunden. Ich fühle mich die meiste Zeit sicher und geborgen, ich bin (meistens) stark und erlaube mir (dank des Blogeintrags von angstfreileben), trotzdem Angst haben zu dürfen. Irgendwie hat mir das die Angst genommen :-). Montag ist ein erstes Gespräch geplant, mit einem Therapeuten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Da außer der psychischen Gewalt auch Alkoholexzesse eine Rolle spielen, muss auch der Schutz meiner Tochter gesichert sein. Sie hat in einer früheren psychotherapeutischer Behandlung wochenlang Rollenspiele gespielt in denen alle Erwachsenen ständig betrunken waren. Ihr Vater hat sie dann immer betrunken mit einem Auto angefahren und nicht mal im Krankenhaus gab es Erwachsene ohne Alkohol die ihr helfen konnten. Das war auch der Zeitpunkt, wo ihre Therapeutin zu mir sagte: "Ich sage das nicht oft, aber, seien Sie froh, dass im Moment kein Kontakt besteht!".
Schönen Abend!
Eure Lisa

2 Kommentare:

  1. Liebe Lisa,

    es freut mich zu lesen, daß Du etwas aus meinen Beiträgen für Dich "mitnehmen" konntest.

    Was mich jetzt aber sehr erschrocken hat, war die Überlegung, wie Deine Tochter solche Rollenspiele empfunden haben muss.

    Du machst das wirklich richtig, diesen Kontakt so genau zu planen. Auch wenn es der direkte Wunsch Deiner Tochter ist. So kannst Du zumindest mit einem doch etwas ruhigeren Gefühl dieser Begegnung entgegen sehen.

    Ich drück Euch so die Daumen, daß alles nach Euren Vorstellungen läuft.

    Irgendetwas in meinem Bauch sagt mir, vielleicht braucht Deine Tochter diese Begegnung, um von sich aus einen Strich unter all das Geschehene ziehen zu können. Aber wie gesagt, es ist nur ein Gefühl von mir.

    Ich wünsche Euch alles Gute und ich denke mal, daß Du hier bestimmt davon berichtest.

    Lass Dich lieb drücken Ines

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  2. Liebe Ines,
    Ganz lieben Dank für deine Reaktion. Ich bin auch sehr froh zu lesen, dass es bei dir deutlich besser geht.
    Heute hatte ich noch so ein Schlüsselerlebnis in Sachen Alkohol. Ich habe in der Bank Kontoauszüge ausgedruckt und da roch es furchtbar nach Alkohol. Vor mir war ein Mann an dem Drucker gewesen. Der Geruch triggerte mich sofort zum Vater meiner Tochter (Wudo). Er hat auch immer so gerochen. Von meinem traurigen Kind weiß ich inzwischen, dass er damals auch immer getrunken hat, wenn ich nicht da war. Jetzt mit diesem Erlebnis in der Bank ist mir nochmal sehr deutlich geworden, dass auch der Alkoholmissbrauch eine große Rolle spielt und ich auch da meine Tochter beschützen muss.
    Dass sie diesen Kontakt, zumindest den Versuch, braucht glaube ich auch. Da der Kontakt einfach abgebrochen wurde konnte nie was geklärt werden!
    Ich bin gespannt, wie es Montagabend läuft. Gespräch ist erst um 18 Uhr, vor 20 Uhr bin ich wohl nicht zu Hause!

    Schönes WE und liebe Umarmung!
    Und DANKE^^
    Deine Lisa

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